Donnerstag , 8 Juni 2023
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Die Haute Route – Das Leben ist ein Pass

Die Haute Route – Das Leben ist ein Pass

Es gibt im Netz so viele interessante Bike-Videos zu Mountain-Bike Touren an den schönsten Orten und Rennradvideos gedreht auf den anspruchsvollsten Strecken der Welt zu entdecken. Leider kommt oftmals etwas zu kurz, was die bewegten Bilder leider nie so ganz präsentieren können, die Geschichte hinter den Videos und zugleich auch die Arbeit, die mit so einem Video verbunden ist.

Mit dem Video „Die Haute Route – Das Leben ist ein Pass“ zeigt VAUDE die Geschichte von zwei Freunde, die aufbrachen, um in der atemberaubenden Bergwelt des Schweizer Wallis eine der berühmtesten Skitouren der Welt zu fahren – mit ihren Mountainbikes.

Wer schon mal Touren in den Bergen gemacht hat, der weiß, es bedarf hierfür viel Leidenschaft, Willenskraft und natürlich auch Ausdauer.

Im nachfolgenden Interview stand Tom Malecha, Filmemacher und Mountainbike-Fan, Rede und Antwort, denn Tom ist nun derjenige, der hinter diesem Video von der Haute Route steckt. Tom selbst sagt über sich, dass er sich eher als einen leidenschaftlichen Amateur denn als Profi-Biker sieht und weiß, dass ein bisschen Selbst-Quälen zum Outdoor-Sport dazu gehört.

Interessant sicherlich für jeden, der das Video sich angeschaut hat, ist die Frage, was nötig war, um die knapp 17 Minuten Bewegtbild zu gewinnen. Beantwortet hat er dies und noch ein paar andere Fragen in dem nun folgenden Interview:

 

Hallo Tom, stelle dich bitte kurz vor für alle diejenigen, die dich noch nicht kennen.

Mein Name ist Tom Malecha. Bis vor habe ich als Texter in einer Werbeagentur gearbeitet, konnte aber jetzt meine Leidenschaft zum Beruf machen: Vor drei Jahren habe ich angefangen, an den Wochenenden Outdoor-Filme zu produzieren. Diese habe ich online gestellt und war damit sehr schnell erstaunlich erfolgreich. Jetzt bin ich Vollzeit-Filmemacher und Videoproduzent, zum einen für gemeinnützige Organisationen, zum anderen für Outdoor-Unternehmen. Der Film über die Haute Route war meine erste Zusammenarbeit mit Vaude. In diesem Fall war ich Skriptautor, Kameramann, Postproduzent und sogar Fahrer in einer Person.

In einem Satz: Was ist die Nachricht deines Films?

Um das Leben in seiner ganzen Größe und Vielfalt erfahren zu können, muss man seine Komfortzone verlassen.

Was zeichnet für dich nachhaltiges Biken aus?

Als Mountainbiker bewegt man sich auf bestehenden Wegen und brettert nicht quer durch die Natur. Das versteht sich von selbst. Den Anfahrtsweg zur Haute Route haben wir komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Wir versuchen einfach, unseren Fußabdruck gering zu halten.

Passt Vaude für euch zu diesem Konzept?

Es sollte für jedes Unternehmen in der Branche selbstverständlich sein, nachhaltig zu produzieren, insofern freue ich mich, dass Vaude in dem Bereich sehr engagiert ist.

Warum habt ihr ausgerechnet eine Ski-Route gewählt und nicht etwas „Klassischeres“?

Wir haben eine Herausforderung gesucht. Und mit der  Haute Route haben wir sie gefunden – sowohl in den Anstiegen als auch in den Abfahrten. Über 10.000 Höhenmeter haben wir zurückgelegt, und in den Uphills mussten wir die Fahrräder die meiste Zeit tragen. Aber das war genau das, was wir wollten. Etwas, das man sich wirklich vornehmen muss, um es zu schaffen.

Welche besonderen Anforderungen stellt diese Route an Bike, Kleidung und Fahrer?

Mountainbiken ist ein sehr technischer Sport. Wir haben Bikes gewählt, die leicht genug sind, um sie auf den Berg zu schleppen, gleichzeitig aber auch genug Federung bieten, um dem Hochgebirge Fahrspaß abzuringen. Ausserdem haben sich unsere schlauchlosen Reifen bewährt: Wir hatten keinen einzigen Platten. Ein anderes Thema ist das Wetter: Auf der schwierigsten Etappe hatten wir strömenden Regen. Das kann auf 3.000 Metern unangenehm werden. Deshalb ist es wichtig, gute Textilien dabeizuhaben, die einen warm und trocken halten.

Wie konntet ihr bei den ganzen Anstrengungen motiviert bleiben?

Für jeden Aufstieg wird man mit einer Abfahrt belohnt. Und manchmal ist es das Rösti am Ende des Tages. Die kleinen Dinge, die man sich verdient, sind die Motivation.

Wie unterscheidet sich eine normale Fahrt von einer, aus der ein Film entstehen soll?

Wir haben für jede einzelne Szene die Kamera aufgestellt, sind daran vorbeigefahren und dann wieder zurückgelaufen, um das Equipment wieder zu holen. Der Kamera-Dreh brachte also doppelten Aufwand. Die Herausforderung war, trotz der anstrengenden Strecke genug Energie aufzubringen, die Dreharbeiten nicht schleifen zu lassen.

Was sind die besten Orte auf der Route zum Fotografieren und Filmen?

Zwei sehr gegensätzliche Orte sind mir im Gedächtnis geblieben. Zum einen ist da der Col de Riedmatten (2919 m). Der Weg zum Pass führt durch eine Geröllwüste, direkt an einem Gletscher entlang. Eine ziemlich lebensfeindliche Umgebung. Das ist ein fast schon erhabener Ort: Schaurig schön. Das komplette Gegenteil fanden wir am Meidpass (2790 m): Eine Bilderbuchlandschaft mit blauen Seen, blauem Himmel und wunderschönem Panorama.

Hattet ihr eine Art Drehbuch im Kopf oder hat sich bei der Sichtung des Filmmaterials entschieden, was zusammengeschnitten wird?

Ich mache alle meine Filme mit Drehbuch, sonst kommt vielleicht ein Sammelsurium an guten Bildern raus, aber kein guter Film. Ich bin außerdem ein Trail-Gourmet und plane jede meiner Touren gründlich.

Wie lang ist der Film und wie lange hat im Vergleich dazu der Dreh gedauert?

Wir waren fünf Tage unterwegs, andere haben es schon in vier Tagen geschafft. Dafür muss man sich aber auf der ersten Etappe echt quälen. Mit Kamera-Dreh ist es eigentlich nicht zu machen in dieser Zeit. Die erste Etappe hatten wir deshalb in zwei Tage aufgeteilt. Die zweite Etappe ist die anspruchsvollste, mit vielen Kletterpassagen. Die wollten wir konzentriert und ausgeruht angehen.

Gibt es auch Outtakes, Pannen, herausgeschnittene Szenen?

Es gab keine größeren Tragödien. Die Kamera samt Stativ wurde immer wieder vom Wind umgepustet, es kamen Kratzer aufs Objektiv. Ansonsten natürlich Fahrfehler: Ich bin mehrmals auf der Stelle umgekippt, weil ich nicht aus den Klickpedalen gekommen bin. Eigentlich ein klassischer Anfängerfehler.  Einmal haben wir uns im strömenden Regen in wirklich schwierigem Terrain verlaufen und waren auf einmal auf der falschen Seite vom Fluss. Das schwächt die Motivation erheblich. Panik kam tatsächlich auf, als wir auf eine Felswand zuliefen und vor uns eine 50 Meter lange, senkrechte Stahlleiter sahen. Mit den Fahrrädern wäre das wirklich gefährlich geworden. Glücklicherweise konnten wir diese Passage aber umgehen.

Wie habt ihr euch auf diese anspruchsvolle Route vorbereitet?

Mein Training musste mit meiner Arbeit vereinbar sein, darum hat es sich hauptsächlich auf die Mittagspause beschränkt. Laufen und Spinning ermöglichen es, innerhalb kurzer Zeit einen hohen Trainingseffekt zu erzielen.

Und das war auch euer Trainingskonzept für den Winter?

Wer sagt, dass man im Winter nicht Fahrrad fahren kann, ist meiner Meinung nach ein bisschen bequem. Wir fahren auch bei Regen oder Schnee. Allerdings nur einmal in der Woche, insofern macht es Sinn Ausgleichssport zu betrieben, in meinem Fall Laufen und Spinning, um mit einer gewissen Grundfitness in den Frühling zu starten.

Die GPS-getrackte Route ist über den folgenden Link abzurufen:

https://dl.dropbox.com/u/6944925/Haute%20Route/gps/hauteroute-gesamt.htm

Bild & Quelle: VAUDE - gesponserter Beitrag -
terrific.de - Ausrüstung für den Outdoor-Sport

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